Getreide

Binkelweizen Sugiez

Diese sehr alte Kulturgetreideart war bereits vor dem Weichweizen (Triticum aestivum) im Anbau. Der Binkelweizen bildet aussergewöhnlich breite, kompakte Ähren und ist sehr standfest. Er kann als Winter- oder Sommergetreide angebaut werden. Binkelweizen hat eine ungeheure Fähigkeit zur Bestockung, die er dann entfaltet, wenn die Pflanze genügend Platz und Licht hat. Diese Sorte aus Sugiez FR ist auch für das Berggebiet geeignet. Der Binkelweizen kann für Getreidegerichte, Brote oder die Ähren für schöne Sträusse verwendet werden.

Aussaat Freiland: März- April/ September- Oktober. Ernte: Oktober

Triticum compactum, Poaceae 

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Dinkel Schwarzer Grannendinkel

Dinkel kam wahrscheinlich erstmals in der Jungsteinzeit vor. In Europa wird Dinkel fast nur noch in der Schweiz in nennenswertem Umfang angebaut. Dabei ist zu bemerken, dass die heute offiziell als Dinkel angebauten Sorten meist Kreuzungen aus Weizen (Triticum aestivum) und Dinkel (Triticum spelta) sind. Saat der Vesen (= Einzelteile der Aehre, enthalten je drei Körner) Mitte September (Winterkorn) oder so früh als möglich im Frühjahr (Sommerkorn) in Reihen oder breitwürfig. Pro Vese keimen bis zu drei Körner, welche bei genügend Licht jedes mehrere Halme bilden. Lange und begrannte Ähren in verschiedenen Farbtönen. Der Abstand zwischen den Ährchen ist sehr gross. Die gemahlenen Körner können zu Brot gebacken oder die gekochten Körner als Gericht genossen werden. Das Entspelzen der Ähren ist nicht ganz einfach!

Diese Sorte kann ich wegen Verkreuzungsgefahr nicht jedes Jahre anbauen!

Aussaat Freiland: April/ September. Ernte: Oktober/ Juli

Triticum spelta, Poaceae 

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Paten: Gaby und Armin Blöchlinger, Wilen bei Wil

Emmer Blauer

Die älteste Funde (8000-5600 v. Chr.) stammen aus der Türkei, Syrien, Israel und dem südlichen Iran. Emmer war die wichtigste Getreideart der ältesten bekannten Ackerbaukultur Europas. Die Spreu, die langen Ähren und die Körner sind graublau. Emmer kann als Winter- und Sommergetreide kultiviert werden. Eine besonders wirksame Auslese auf Vitalität ergibt sich, wenn jeweils das Saatgut vom vorletzten Jahr verwendet wird.

Diese Sorte kann ich wegen Verkreuzungsgefahr nicht alle Jahre anbauen!

Aussaat Freiland: April oder September. Ernte: Oktober

Triticon dicoccon, Poaceae )​​​​​​​

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Emmer Weisser

Älteste Funde (8000-5600 v. Chr.) in der Türkei, Syrien, Israel und im südlichen Iran. Wichtigste Getreideart der ältesten bekannten Ackerbaukultur Europas. Von den Persern mitgebrachte Sorte. Die Spreu und die langen Ähren sind weiss. Kann als Winter- und Sommergetreide kultiviert werden. Ist jedoch nur bedingt als Wintergetreide geeignet. Eine besonders wirksame Auslese auf Vitalität ergibt sich, wenn jeweils das Saatgut vom vorletzten Jahr verwendet wird. 

Diese Sorte kann ich wegen Verkreuzungsgefahr nicht jedes Jahre anbauen!

Aussaat Freiland: April (September). Ernte: Oktober (Juli)

Triticon dicoccon, Poaceae 

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Paten: Eva und Peter Traxler, Ebnat- Kappel

Hafer Sommerhafer Signina

Avena sativa, Poaceae 

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Auslese von P. Schilperood auf dem Hof Signina bei Riein GR. Geeignet für den Anbau in Berggebieten. Hafer ist die einzige Getreideart, bei der die Körner nicht in Ähren, sondern in Rispen stehen. Er begleitete eine Zeitlang wie der Roggen andere Getreide als «Unkraut», bevor er während einer kühlen, niederschlagsreichen Klimaperiode (1000–800 v.d.Z.) eigenständig in Kultur genommen wurde. Durch die Kartoffel als Volksnahrung wurde er zurückgedrängt. Fetthaltigstes Getreide. Grosse Bedeutung erhielt der Hafer ab dem Mittelalter als wichtige Sommerfrucht in der Dreifelderwirtschaft. Sommerhafer möglichst früh im Frühling säen. Wenn weniger dicht gesät wird, bestockt Getreide stärker, deckt den Boden aber weniger gut. Bis zur Bodendeckung unkrautfrei halten. Vorsicht vor Vogelfrass. Hafer ist von Hand sehr schwierig zu entspelzen.

Aussaat Freiland: März- April. Ernte: August- September

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Dinkel Landsorte Napf

Dinkel wurde wahrscheinlich erstmals in der Jungsteinzeit (vor 12`000 Jahren) angebaut. Zur Zeit wird er fast nur noch in der Schweiz in nennenswertem Umfang angebaut. Die heutigen Dinkelsorten sind fast alle Kreuzungen aus Weizen (Triticum aestivum) und Dinkel (Triticum spelta). Saat der Vesen breitwürfig (Einzelteile der Ähre, enthalten je drei Körner) Mitte September (Winterkorn) oder so früh wie möglich im Frühjahr (Sommerkorn). Die Körner zu Brot backen oder kochen. Die Vesen zu entspelzen ist nicht ganz einfach.

Diese Sorte kann ich wegen Verkreuzungsgefahr nicht jedes Jahre anbauen!

Aussaat Freiland: April/ September. Ernte: Oktober/ Juli

Triticum spelta, Poaceae

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Patin: Gerber Brigitte, Bühler

Gerste Sommer Obersaxen

Die wilden Vorfahren der Kulturgerste stammen aus mediterranen sowie westasiatischen Gebieten. Erste Kulturformen finden sich ca. 7000 v. Chr. Gersten bestechen im allgemeinen durch ihre kurze Vegetationszeit, welche es oft erlaubt, sie in grossen Höhen oder in Trockengebieten mit Regenzeiten zu kultivieren. Obersaxen ist eine vierzeilige Nacktgerste aus dem Graubünden und ist daher auch für hohe, trockene Lagen geeignet. Gersten nicht zu stark düngen, da sie sonst weniger standfest sind.

Aussaat Freiland: März- April. Ernte: September



Hordeum vulgare, Poaceae 

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Trespe, Grosse

Bromus grossus, Poaceae

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Als typisches Ackerwildkraut ist die Grosse Trespe auf eine extensive Ackerbewirtschaftung angewiesen. Sie ist nur in der Nähe von Getreideäckern selten auf grasigen Feldwegen, Ackerbrachen und Ruderalstellen zu finden. Die Samen werden zur gleichen Zeit reif wie die des Getreides. Da früher das Saatgut nicht so effektiv gereinigt wurde, gelangten die Samen mit der nächsten Getreideaussaat wieder auf das Feld. Lange Zeit wurde sie als Unkraut bekämpft, mittlerweile steht sie unter Naturschutz. Die Grosse Trespe ist nur in Mitteleuropa beheimatet uns stellt keine speziellen Anforderungen an Standort, Boden oder Klima.

Aussaat Freiland: September. Ernte: Ab August

Trespe, Roggentrespe

Bromus secalinus, Poaceae

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Die Roggentrespe kam früher häufig in Ackerwildkrautgesellschaften vor. Heute ist sie infolge der sorgfältigen Reinigung des Saatgetreides und der intensiven Bewirtschaftung nur noch selten anzutreffen. Sie ist deshalb ein gefährdetes Ackerwildgras und steht in vielen Regionen bereits auf der Roten Liste. Früher wurden die Körner in der Not zum Brotbacken verwendet werden, wodurch das Brot dunkel und bitter wurde. Die Roggen-Trespe ist seit der Jungsteinzeit bekannt und wurde mit dem Roggen von Europa aus über die ganze Erde verbreitet.

Aussaat Freiland: September. Ernte: Ab August

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Rispenhirse Gatersleben

Panicum miliaceum, Poaceae 

Die Rispenhirse wurde in der Schweiz schon zu Zeiten der Pfahlbauer angebaut und diente auch im Mittelalter als wertvolles Nahrungsmittel. In neuerer Zeit wurde die Kultur durch den Anbau von Weizen und anderen ertragsstarken Getreidearten verdrängt. Als C4-Pflanze ist sie bestens für trockene Standorte geeignet. Die geringen Ansprüche an die Nährstoffversorgung, sowie das Fehlen bedeutender Krankheiten und Schädlinge machen die Rispenhirse auch für den biologischen Anbau interessant. Rispenhirse aus der Genbank Gatersleben/D.

Aussaat Freiland: Mai. Ernte: August- September

PatIn: Andrea Weber. Unteriberg

Mais, Wildmais Teosinte

Zea mexicana, Poaceae

Teosinte ist vermutlich die Wildform des heutigen Mais und bildet keine Kolben. Die kantigen Samen haften an langen „Fäden“ aneinander und fallen bei der Reife einfach ab. Er stellt so seine Vermehrung sicher. Der Wildmais kann wie der heutige Mais verwendet werden, braucht aber für ein gutes Wachstum mehr Wärme.

Aussaaat Freiland: April. Ernte: Oktober

Winterroggen Erro

Die ältesten Funde von «Unkrautroggen» wurden ca. 6600 v. Chr. in der Türkei gemacht. Aussaat des Winterroggens im Oktober, im Berggebiet früher. Ernte im darauffolgenden Jahr im Sommer. Begleitkraut kontrollieren! Im Sortengarten Erschmatt VS gezüchteter Roggen, hervorgegangen aus einem mehrjährigen Mischanbau von rund 20 Sorten. Langstrohig (bis zu 2 m), graugrüne, gut ausgebildete Körner. Hoher Ertrag, ziemlich standfest. Der Winterroggen bringt bei guter Düngung mehr Ertrag, fällt dann allerdings leichter um. Mit den Körnern können Getreidegerichte gekocht oder Brote gebacken werden. Vorsicht: der Mutterkornpilz ist sehr giftig!

Aussaat Freiland: September. Ernte: Juli- August

Secale cereale, Poaceae

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Zwerghirse afrikanische

Tefgras oder Zwerghirse ist eine einjährige tropische Pflanze, die mehrmals in der Wachstumsperiode als trockenes Heu, Silage oder Futter geerntet werden kann. Die Samen sind glutenfrei und reich an essenziellen Fettsäuren. Diese Hirseart ist das wichtigste Getreide Äthiopiens und Eritreas, wo es zu Fladenbrot, Grütze und Bier verarbeitet wird. Tef stammt ursprünglich aus dem Hochland Abessiniens und wird dort bevorzugt in Höhen zwischen 1000 und 3000 Metern als Getreide angebaut.

Aussaat Freiland: April- Mai. Ernte Samen: Ab August

Eragrostis tef, Poaceae

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Paten: Maria und Norbert Künzli, St. Gallen